schmuseflummi

ATN Hundeernährung Absolvent - Hundeernährung Ausbildung - ATN Akademie
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Blutegel Therapie

Das Setzen von Blutegeln gehört in erfahrene Hände...

Doch gibt es bei der Behandlung und der Wahl des Therapeuten einiges zu beachten.
Ich zeige Euch auf, was die Blutegeltherapie eigentlich mit sich bringt, was zu beachten ist und woran Ihr einen seriösen Therapeuten erkennt.

Was ist die Blutegelbehandlung?

Die Blutegeltherapie ist die Form des kleinen Aderlass und gehört zu den ausleitenden Verfahren. Blutegel saugen das 6 - 10 fache ihres Körpergewichtes.
Die Blutegeltherapie wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und beschleunigt den Lymphabfluss.
Die kleinen Tierchen haben in ihrem Speichel einen wahren Medizin-Cocktail. Auf zwei Stoffe, die ihre Hauptwirkung haben, möchte ich gerne näher eingehen:
Zu einem wäre hier das Hirudin, welches die Blutgerinnung hemmt, den Blutabfluss verbessert und zur Wundheilung beiträgt. Das im Speichel enthaltene Eglin ist ein weiterer Entzündungs - und Gerinnungshemmer. Die Nachblutung, welche im Schnitt 6 - 12 Stunden anhält (im Einzelfall bis zu 24 Stunden), dient zur Wundreinigung.
Blutegel stehen unter Naturschutz und sind wahrlich sensible Wesen. Veränderungen des Luftdruckes, Stress, Gewitter, Temperaturschwankungen reichen schon aus, dass sie sich nicht beissen.
Doch in welchen Bereichen werden Blutegel eingesetzt?

Gerade bei entzündlichen Gelenkerkrankungen, Arthrosen, Sehnenschäden, Einschüssen, anhaltenden Hämatomen und Ödemen lindern Blutegel sehr häufig Beschwerden.

Wann dürfen Blutegel nicht angewandt werden?

Nicht angewandt werden sollten Blutegel bei Anämien oder Allergien gegen Hirudin, wie auch Krebserkrankungen, Magen - Darmgeschwüre, Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, Histaminallergie, Fieber, Leukämie, Mastzellentumor und bei Tieren, die zur Lebensmittelgewinnung dienen.

Worauf ist unmittelbar vor der Behandlung zu achten?

Die Blutegel sollten bis zu 12 Stunden vor der Behandlung gewaschen werden. Auch ist die Haltung der Egel wichtig. Sie benötigen kaltes Wasser, einen dunklen Standort und Steine im Wasser, damit sie sich häuten können. Können sie sich nicht häuten, bilden sie Ringe und können nicht richtig saugen. Dies hat zur Folge, das der Egel sich in die Beißwunde übergibt und einen entzündlichen Eiterkeim in die Wunde abgibt.
Der Patient sollte 48 Stunden vor der Behandlung keinerlei Medikamente oder Phytotherapeutika erhalten haben. Dies kann ebenfalls zum Erbrechen des Egels führen. Auch Einreibungen sollten nicht erfolgt sein, da der Egel dann sehr ungerne oder gar nicht beisst. Ein erfahrener Therapeut tastet die betroffenen Stellen mit seinen Fingern ab. Die Hände des Therapeuten sind seine Augen, so sagt man.

Was macht den richtigen Zeitpunkt aus?

Der Zeitpunkt der Blutegeltherapie sollte gut gewählt sein. Maßgebende Faktoren für eine erfolgreiche Therapie sind Zeit, Ruhe und etwas Glück. Ein seriöser Therapeut bringt genügend Zeit mit, hat entsprechendes Material zur Behandlung dabei.

Hierzu zählen unter anderem Rasierer, Diabetikernadeln (steril), Verbandmaterial, einen Behälter für die "gebrauchten" Egel. Im Winter empfehle ich zum zusätzlichen Einsatz einer Rotlichtlampe, damit die zu behandelnde Stelle angewärmt werden kann. Zur Behandlung zählt als Basis aller Dinge Zeit und Geduld. Pferde merken es dem Therapeuten sehr schnell an, wenn er unter Druck steht. Handelt es sich um ein sehr nervöses Pferd oder einen beidseitigen Sehnenschaden in den Hinterbeinen, haben sich "Pampers" schon oft als das Mittel der Wahl gezeigt. Lässt das Pferd sich weder anfassen noch anritzen, gibt man einige Egel in eine Pampers und wickelt die Pampers um das Bein. Egel suchen sich gern die Stelle, wo es Sinn macht. Eines der Vorderbeine hoch heben, macht wenig Sinn, wenn der Schaden beidseitig hinten sitzt, da das Gewicht nach hinten verlagert wird und es dem Pferd wahnsinnige Schmerzen bereitet.

Nach der Behandlung sollten insbesondere Sehnenpatienten nicht sofort wieder unter voller Belastung laufen oder Rennen. Langsames Führen bringt hier häufig den besseren Erfolg.

Einige Patienten bluten bis zu 24 Stunden nach. Die Blutung sollte nicht manuell gestoppt werden. Ebenfalls gilt es, die Kruste nicht manuell zu entfernen, wie auch 48 Stunden nach der Behandlung keinerlei Medikamente oder Phytotherapeutika zu geben.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Als Nebenwirkungen können entstehen:
Abzesse
Allergische Reaktionen (Juckreiz/leichte Schwellung)
Wundinfektionen
Sekundärinfektionen durch mechanisches Entfernen der Kruste
Blutblasen

Bei sehr schweren Sehnenschäden empfehle ich, die Behandlung nach 4 Wochen zu wiederholen und der Jahreszeit anzupassen. Es gibt Pferde, die reagieren besonders im Winter, andere im Sommer. So haben einige Pferde im Sommer durch die Erweiterung der Blutgefäße schneller "dicke Beine", andere reagieren auf kälte und Nässe. Das sollte individuell angepasst und beobachtet werden. Im Sommer sollte nach der Behandlung jedoch ein leichter Wundverband gelegt werden, damit sich in die offene Wunde keine Fliegeneier legen.

Blutegel dürfen nur einmal verwendet und müssen nach der Behandlung leider eingeschläfert werden.


ATN Hundeernährung Absolvent - Hundeernährung Ausbildung - ATN Akademie
Suchen
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü