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Corona Hunde

 
 
 

Lange habe ich überlegt, wie ich dieses Thema anspreche und ob ich mich überhaupt dazu äußern möchte.
Speziell die vergangenen Wochen haben mich nun doch dazu bewegt, mal ein paar Zeilen sprechen zu lassen.

Die Situation:

Das öffentliche Leben ist stark eingeschränkt. Bars, Kneipen, Fitnessstudios, Restaurants, Kinos und viele Einrichtungen mehr haben geschlossen.

Menschen haben Zeit.
Viel Zeit.

Viele Menschen denken, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sich einen Hund anzuschaffen,  damit man überhaupt mal irgendwie vor die Tür kommt.

Ich habe die letzten Wochen und Monate viele Beratungsgespräche geführt, worauf man bei der Anschaffung eines Hundes achten sollte.
Dabei ging es um Themen wie Gesundheit,  Ernährung, Auslastung und natürlich Seriösität des Züchters. Speziell wenn Kinder im Haus waren, wies ich auf Umgang und eventuellen Allergien hin, ebenso, was sich planende Hundebesitzer vorstellen, wenn es in den Urlaub geht.

Die momentanen Züchterpreise erreichen das Universum. Die Preise für einen Hundewelpen sind teilweise um 200% gestiegen.

Pro Welpe gibt es im Schnitt 10 Bewerber.

Züchter möchten zu einem sicher stellen,  dass der Kauf wirklich SEHR gut überlegt ist.
4000€ für einen Labradorwelpen sind kein Wocheneinkauf.

Viele Menschen möchten diesen Preis nicht zahlen und suchen nach Alternativen.
Nach günstigeren Alternativen.

Hier sehe ich eine wirkliche Gefahr für sehr leichtgläubige Menschen.
Von Welpenstuben mal ganz abgesehen, in denen man sich quasi eine Rasse wie in einem Kaufhaus aussuchen kann, sehen Vermehrer in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschäft.

Es werden teilweise Hunde aus dem Ausland importiert mit Hinweis, man solle mit dem Hund die nächsten 4 Wochen auf gar keinen Fall zum Tierarzt gehen. Der Hund wäre gesund und Tierärzte wollen eh nur Geld machen.

Ein Blick in den Pass zeigt einen nicht Tollwut geimpften Welpen im Alter von 12 Wochen der zudem auch noch schlecht frisst.
Hundewelpen dürfen mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden. Diese MUSS eine Gültigkeit von 21 Tagen haben, damit die kleinen europäische Grenzen passieren dürfen.

Alles darunter hat eine Meldung beim Veterinäramt mit Beschlagnahmung und Quarantäne zur Folge.

Ja, ich erlebte sogar einen Fall,  bei dem der Hund mit 10 Wochen aus dem Ausland kam und nicht einmal einen Pass hatte.

Ein anderer Fall berichtet von einer Anzeige aus dem Internet,  der Hund müsse weg, am besten heute, das Kind wäre allergisch. Man kann aber nicht vorbei kommen, weil man auf Grund von Corona ja keine fremden Menschen ins Haus lassen soll. Man kann sich ja auch auf einem Parkplatz treffen. Auf Nachfrage warum die Züchterin den Welpen, im Alter von 12 Wochen nicht zurück nimmt,  heisst es, es handelte sich um eine Privatzucht.
Ein Blick in den Impfass zeigt einen Impfeintrag von dem Tag, an dem der Hund sofort ausziehen sollte, von einem Tierarzt, 50 km des "Verkäufers" entfernt.
Auf Nachfragen,  wie der "heutige" Impfeintrag zustande kommt und warum der Welpe nicht von der "Züchterin" grundimmunisiert worden ist, wurde der Kontakt abgebrochen.

Ich habe sehr viele Situationen dieser Art in den letzten Wochen und Monaten erlebt und ich mache mir wirklich Gedanken.
Nicht nur, dass ich eindringlich darauf verweise, dass es auch eine Zeit nach Corona gibt und der Hund auch dann noch ins Leben passen muss, wenn alles wieder normal läuft, so sage ich auch ganz klar, dass es nicht immer ein Welpe sein muss.

Nothilfen bestimmter (Wunsch)Rassen, Tierheime, Pflegestellen.

Es gibt so viele Hunde, die ein zu Hause suchen.

Wenn es ein Welpe sein soll, dann bitte ich darum:

Passt der Hund in Familie, Beruf und Umfeld?
Was passiert im Urlaub?
Kann man sich einen Hund leisten?
Futter, Tierarzt, Steuer, Versicherung, grundlegende Ausstattung....
Gibt es Allergien?
Kennt man die Bedürfnisse der Rasse?
Gibt es Unterlagen der allgemeinen genetischen Erbrankheiten der Eltern?
Ist die Hundemutti vor Ort?
Sind die Welpen in einem sauberen, fitten Zustand?

Gesunde Welpen riechen gut, haben einen sauberen After, saubere Ohren und Augen, sauberes Fell und keine dicken runden Kugelbäuche.
Dicke, runde , aufgeblähte Bäuche weisen auf einen Wurmbefall hin, ein verschmierter After auf Durchfall.
Ein seriöser Züchter händigt ohne Probleme die gängigen Untersuchungsunterlagen aus.

Ein seriöser Züchter fragt, wie man lebt, ob man sich den Hund leisten kann und sich über die Rasse informiert hat.
Ein seriöser Züchter möchte seine zukünftigen Welpenkäufer mehrfach sehen.
Ein seriöser Züchter macht einen Vertrag, in dem unter anderem geregelt sein kann, dass er den Hund zurück nimmt, wenn aus irgendwelchen Gründen der Welpe nicht bleiben kann.
Ebenso gibt es Züchter,  die empfindliche Auflagen erheben, falls einer seiner Hunde im Tierheim landen sollte.

Mit dem Wunsch, dass alle "Corona-Hunde" gesund in ihr neues Heim einziehen und auch nach Corona bleiben dürfen, darf der Beitrag natürlich geteilt werden.

 
 
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